Strukturen des Bösen. Rechtsdogmatik und Praxis des Raubs jüdischen Eigentums.
Für die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten und die Finanzierung des Dritten Reiches war die sogenannte Arisierung jüdischen Vermögens von erheblicher Bedeutung. Auf vorgeblich legale Weise wurden Juden systematisch ihres Eigentums beraubt. Im schönsten Juristendeutsch abgefasste Gesetze pervertierten das Recht und schafften die Grundlage für diese Verbrechen. Aber es bedurfte auch willfähriger Richter, Notare, Anwälte und Grundbuchbeamten, um diese Unrechtsgesetze zu vollziehen. Bis heute sind viele Fragen in diesem Zusammenhang nicht aufgearbeitet.
Wir, die Gesellschaft Hamburger Juristen und der Hamburgische Notarverein, freuen uns deshalb sehr, dass zu dem Thema "Strukturen des Bösen. Rechtsdogmatik und Praxis des Raubs jüdischen Eigentums." Dr. Oliver Vossius, Notar in München, am Donnerstag, den 27. Oktober 2022, um 18:00 Uhr referieren wird. Anhand einer Übersicht über die Gesetzgebung und von Beispielen wird er die Funktion von Recht bzw. "Recht" bei der Judenverfolgung, Arisierung und Restitution nach 1945 beleuchten und aufzeigen, wie die Arisierung rechtstechnisch umgesetzt wurde.
Die Veranstaltung findet im Plenarsaal des Hanseatischen Oberlandesgerichts statt. Natürlich besteht Gelegenheit zu Fragen und eigenen Beiträgen im Rahmen der Diskussion, die anschließend bei einem Glas Wein fortgeführt werden kann. Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen.