Todesstrafe in Japan. Zugleich ein Beitrag zur Straftheorie
Die Deutsch-Japanische Juristenvereinigung, die Bucerius Law School, die Gesellschaft Hamburger Juristen sowie das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht laden Sie herzlich zum deutschsprachigen Vortrag von Prof. Dr. Dres. h.c. Makoto Ida zum Thema "Todesstrafe in Japan. Zugleich ein Beitrag zur Straftheorie" ein.
Die Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz Anna Gallina wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen.
In Japan gibt es weiterhin die Todesstrafe, die zwar nicht häufig, jedoch regelmäßig verhängt und vollstreckt wird. Nutzen und Notwendigkeit der Strafe sind auch in Japan umstritten, auch wenn sich eine Mehrheit der Bevölkerung bei Umfragen für die Beibehaltung ausspricht. Prof. Ida, einer der führenden Strafrechtswissenschaftler des Landes, hat ein Buch mit dem Titel des Vortrags geschrieben, in dem er die Todesstrafe aus der Perspektive der Straftheorie betrachtet. Das Buch, auf das er sich in seinem Vortrag bezieht, hinterfragt die Bedeutung der Theorie von Strafe als Vergeltung, welche heute in der japanischen Strafrechtswissenschaft vorherrschend ist und sowohl von Befürwortern der Todesstrafe als auch denjenigen, die sich für ihre Abschaffung aussprechen, als Grundlage herangezogen wird. Damit zeigt er die Prämissen der aktuellen japanischen Debatte und ihre Probleme auf. Sein Buch ist in Japan auf großes Interesse gestoßen und hat die festgefahrene Diskussion in Wissenschaft und Gesellschaft wieder angeregt. Das Buch wurde nun von Prof. Dr. Matthias K. Scheer ins Deutsche übersetzt und damit für den deutschsprachigen Raum erschlossen.